Ausnahmespieler #1: Jean Béliveau
Für insgesamt zehn Spieler wurde von der Hockey Hall of Fame die Regel außer Kraft gesetzt, die normalerweise eine dreijährige Wartezeit zwischen Karriereende und Aufnahme vorsieht. Einer dieser zehn Ausnahmespieler war Jean Béliveau, ein überragender Scorer, der seine ganze Karriere bei den Montreal Canadiens verbrachte und mehr Stanley Cups sammelte als jeder andere.
Heute vor sechs Jahren starb „Le Gros Bill“ Béliveau, der in Kanada eine wahre Ikone ist. Er trägt die höchste zivile Auszeichnung des Landes, diverse Ehrendoktorwürden und wurde auf dem kanadischen Walk of Fame sowie einer Briefmarke verewigt. Mehrfach wurden ihm politische Ämter angetragen, die er jedoch allesamt ablehnte.
All das nahm seinen Anfang im Hinterhof seines Elternhauses im französischsprachigen Teil Kanadas. Jean Béliveau wurde im Jahr 1931 in Trois-Rivières geboren und zog mit seinen Eltern im Alter von sechs Jahren nach Victoriaville. Dort hatten die Béliveaus, so wie viele kanadische Familien zu dieser Zeit, eine Eisbahn hinter dem Haus. Diese Eisbahn war der Ort, am de, Jean noch bis zum Alter von zwölf Jahren regelmäßig spielte und seine Fähigkeiten im Duell mit Freunden verbesserte.
Über die Quebec Aces, mit denen er die Meisterschaft als Leading Scorer der Quebec Senior Hockey League gewann, kam er 1953 zu den Montreal Canadiens, die in den nächsten Jahrzehnten seine sportliche Heimat wurden.
Geschichtsträchtige siebzehn Stanley Cups
Bereits 1956, nur drei Jahre nach seinem Wechsel in die NHL, war Béliveau Topscorer der Liga und wurde auch als ihr MVP ausgezeichnet. In der gleichen Saison gewann er auch seinen ersten Stanley Cup mit den Canadiens, dem noch viele folgen sollten.
Mit besonders starken Leistungen gerade während der Playoffs gewann Béliveau nämlich noch neun weitere als Spieler. 1965 wurde er als Playoff-MVP ausgezeichnet und bei seinem Karriereende 1971 hatte kein Spieler in der NHL-Geschichte mehr Playoff-Punkte erzielt (176 Punkte in 162 Spielen). Die Canadiens gaben noch im selben Jahr bekannt, dass seine Nummer 4 nicht mehr vergeben werden würde. Bereits 1972 folgte dann die Aufnahme in die Hall of Fame.
Doch die Titelsammlung des 13-fachen All-Stars wuchs tatsächlich noch weiter. Als Funktionär der Canadiens kamen zwischen 1973 und 1993 sieben weitere Stanley Cups hinzu. Béliveaus insgesamt 17 Titel sind die meisten eines Individuums in der NHL-Geschichte.
(Foto: AFP)
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