Ausnahmespieler #9: Red Kelly
Für insgesamt zehn Spieler wurde von der Hockey Hall of Fame die Regel außer Kraft gesetzt, die normalerweise eine dreijährige Wartezeit zwischen Karriereende und Aufnahme vorsieht. Einer dieser zehn Ausnahmespieler war Red Kelly, der die NHL zuerst als Verteidiger und dann als Center prägte.
Leonard Patrick Kelly wurde 1927 in Simcoe in der kanadischen Provinz Ontario geboren. Aufgrund seiner roten Haare bekam er früh den Spitznamen „Red” verpasst.
Trotz seines offenkundigen Talents lehnte ein Scout der Toronto Maple Leafs den jungen Verteidiger mit der Begründung ab, dieser würde nicht mehr als 20 Spiele in der NHL schaffen. Daraufhin unterschrieb Kelly bei den Detroit Red Wings. Die Leafs mussten schon bald erkennen, dass sie einen Fehler begangen hatten, denn Kelly spielte von 1947 bis 1960 insgesamt 13 Saisons in Detroit. Er gewann dort vier Stanley Cups und die allererste James Norris Memorial Trophy für den besten NHL-Verteidiger.
Neues Team, neue Position
Dann bot sich den Leafs allerdings die Möglichkeit, ihren Fehler zu korrigieren, denn Kelly hatte sich mit der Führung der Red Wings überworfen. Kelly war von der 20-Spiele-Fehleinschätzung noch immer gekränkt und wollte deshalb zuerst nicht nach Toronto wechseln. Irgendwann ließ er sich jedoch überzeugen.
Bei den Leafs wechselte er die Position und spielte in den folgenden Jahren als Center. Er schraubte seine Punkteausbeute nach oben und gehörte fortan zu den besten Scorern der NHL. In Toronto feierte er nochmal vier Stanley-Cup-Siege. Seine acht Titel sind die meisten eines Spielers, der nie bei den Montreal Canadiens unter Vertrag stand.
Im Jahr 1967 beendete Kelly nicht nach 20 Spielen, sondern nach 20 Saisons in der NHL seine aktive Karriere. Zwei Jahre später wurde er in die Hall of Fame aufgenommen. Im Oktober 2016 sperrten die Leafs seine Trikotnummer 4, im Februar 2019 zogen die Red Wings nach. Drei Monate später verstarb Red Kelly in Toronto.
Foto: AFP
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