Inbegriff des Zwei-Wege-Stürmers: Bergeron beendet Karriere
Es ist keine Übertreibung, dass Patrice Bergeron eine Ära geprägt hat – vor allem natürlich bei den Boston Bruins, aber auch allgemein in der NHL. Nun ist der beste Zwei-Wege-Stürmer seiner Generation vom Profisport zurückgetreten. Die Mitgliedschaft im Triple Gold Club besitzt er schon länger, in drei Jahren folgt wohl auch die Aufnahme in die Hall of Fame.
Wenn die NHL Awards anstanden, musste Bergeron alljährlich Platz in der Vitrine schaffen, denn irgendeine Trophäe gab es fast immer. Seit 2012 erhielt er je einmal die King Clancy Memorial Trophy, den NHL Foundation Player Award und den Mark Messier Leadership Award sowie sechsmal die Frank J. Selke Trophy. Damit ist er Rekordgewinner der Auszeichnung für den defensivstärksten Stürmer.
Trotz aller individuellen Lorbeeren stellte sich Bergeron aber immer in den Dienst der Mannschaft – und blieb dieser treu. Alle seine 19 NHL-Saisons verbrachte er bei den Boston Bruins. In den letzten drei führte er das Team als Kapitän auf das Eis. Der Höhepunkt der gemeinsamen Zeit war der Stanley-Cup-Sieg im Jahr 2011, mit dem er es in den Triple Gold Club schaffte.
Denn zuvor hatte Bergeron auch schon mit der kanadischen Nationalmannschaft bei den beiden wichtigsten Turnieren triumphiert. Im Jahr 2004 wurde er Weltmeister, in den Jahre 2010 und 2014 gewann er olympisches Gold. Wenn es einen „Quadruple Gold Club” gäbe, wäre er als U20-Weltmeister von 2005 ebenfalls Mitglied. Bei jenem Nachwuchsturnier war er auch noch Topscorer und MVP. Hinzu kommen die Siege beim Spengler Cup 2012 und beim World Cup of Hockey 2016.
Die Hall of Fame wartet
Es ist eine übergroße Karriere, die nun zu Ende geht. Am Montag hatte Bergeron seinen 38. Geburtstag gefeiert, am Dienstag gab er dann seine Entscheidung bekannt. 20 Jahre nachdem er gedraftet wurde, hängt er seine Schlittschuhe an den Nagel. Aus der Draft-Klasse von 2003, die als eine der stärksten aller Zeiten gilt, war er wohl der Beste.
Deshalb wird erwartet, dass Bergeron auch nach dem Ende seiner Laufbahn weiterhin Ehrungen erhält. Die Boston Bruins werden wohl seine Rückennummer 37 sperren und sein Trikot unter das Dach des TD Garden hängen. Nach der vorgeschriebenen Wartezeit von drei Jahren dürfte dann die Aufnahme in die Hockey Hall of Fame folgen.
Fotos: AFP
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