Bill Quackenbush: Der Gentleman unter den Verteidigern
Hall-of-Fame-Verteidiger Bill Quackenbush war eine echte Ausnahmeerscheinung: bekannt für seine defensive Stabilität, gefürchtet wegen seiner offensiven Vorstöße, respektiert aufgrund seiner außergewöhnlichen Fairness. In seinen 14 NHL-Saisons für die Detroit Red Wings und die Boston Bruins kassierte er insgesamt nur etwa 100 Strafminuten. Nach einer kompletten Spielzeit ohne ein einziges Vergehen wurde er mit der Lady Byng Memorial Trophy ausgezeichnet.
Vor exakt 100 Jahren wurde im kanadischen Toronto eine zukünftige Eishockeylegende mit dem klangvollen Namen Hubert George Quackenbush geboren. Seine Tante konnte sich damit allerdings nicht anfreunden und nannte ihn „Bill”.
In seiner Jugend gehörte Quackenbush zu den besten Sportlern seiner Altersklasse im gesamten Land. Er spielte auch Fußball und Football auf hohem Niveau, entschied sich letztlich aber für eine Eishockeykarriere.
Diese führte ihn im Jahr 1942 zu den Detroit Red Wings in die NHL. Dort bildete er lange zusammen mit Red Kelly ein ikonisches Verteidigerpaar. Nach sieben Saisons in Detroit verbrachte er sieben weitere bei den Boston Bruins, bevor er 1956 seine Laufbahn beendete.
Später trainierte er sowohl das Männer- als auch das Frauen-Team der Princeton University. Zwei Jahrzehnte nach seinem Karriereende wurde Quackenbush 1976 in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Im Jahr 1999 verstarb er in Newtown, Pennsylvania.
137 Partien ohne Strafe hintereinander
Quackenbush gilt als einer der fairsten Spieler der NHL-Geschichte – auf seiner Position sowieso. In 774 Hauptrundenspielen kassierte er insgesamt nur 95 Strafminuten, in 80 Playoff-Partien weitere acht. Im Durchschnitt ergibt das gerade einmal sieben Sekunden pro Begegnung.
Ende der Vierzigerjahre startete Quackenbush eine Serie ohne Strafe, die selbst für seine Verhältnisse außergewöhnlich war. In 137 Spielen hintereinander leistete er sich kein einziges Vergehen. Darunter waren sämtliche 60 Partien der Regular Season 1948/49 und elf weitere in den folgenden Playoffs. Dafür wurde er als erster Verteidiger überhaupt mit der Lady Byng Memorial Trophy ausgezeichnet, die an Spieler vergeben wird, die sowohl mit vorbildlichem Verhalten als auch mit sportlichen Fähigkeiten überzeugen können.
Foto: AFP
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