Carey Price: Der Mann, der (fast) alles hat
Seit über einem Jahrzehnt gehört Carey Price unbestritten zu den besten Torhütern der Welt. Der Kanadier kann eine Vielzahl von prestigeträchtigen Pokalen und individuellen Auszeichnungen sein Eigen nennen. Nur eine Trophäe fehlt ihm bislang: Der Stanley Cup. In den laufenden Playoffs könnte Price diese Lücke füllen, denn mit seinen Montreal Canadiens ist er erstmals bis in die Finals vorgestoßen.
Carey Price stammt aus einer echten Eishockey-Familie. Gleich zwei seiner Cousins waren NHL-Profis: Shane Doan ist Rekordspieler der Arizona Coyotes und führte das Team jahrelang als Kapitän aufs Eis. Keaton Ellerby spielte zwischen 2010 und 2015 für die Florida Panthers, die Los Angeles Kings und die Winnipeg Jets.
Im Gegensatz zu seinen beiden Cousins wechselte Price allerdings schon früh auf die Position des Goalies. Wahrscheinlich ließ er sich dabei von seinem Vater inspirieren, der ebenfalls professioneller Eishockeytorhüter war. Nachdem Jerry Price 1978 von den Philadelphia Flyers gedraftet worden war, schaffte er jedoch nie den Sprung in die NHL. Seinem Sohn dagegen gelang der Durchbruch.
Price sammelt Auszeichnungen und Goldmedaillen
Die Karriere von Carey Price nahm einen Bilderbuchverlauf. Er wurde im Draft des Jahres 2005 bereits in der ersten Runde an insgesamt fünfter Position von den Montreal Canadiens ausgewählt. Nachdem er 2007 in der NHL debütiert hatte, stieg er schnell zu einem der besten Torhüter der Liga auf und durfte sechsmal am All-Star Game teilnehmen. Seine Entwicklung gipfelte in der Saison 2014/15, in der er nicht nur mit der Vezina Trophy als bester Torhüter, sondern auch mit der Hart Memorial Trophy als wertvollster Spieler der gesamten Liga ausgezeichnet wurde.
Auch auf internationalem Niveau war Price überaus erfolgreich. Mit Kanada gewann er Gold bei der U20-Weltmeisterschaft 2007, den Olympischen Winterspielen 2014 und dem World Cup of Hockey 2016. Bei der U20-WM wurde er ebenfalls als MVP des Turniers ausgezeichnet.
Nibelungentreue verhinderte bislang einen Stanley-Cup-Triumph
Dass in Price’ gefülltem Trophäenschrank der Stanley Cup noch fehlt, lag an der chronischen Erfolglosigkeit seiner Canadiens, denen er trotzdem immer die Treue hielt. Kein einziges Mal erreichte er mit dem Team aus Montreal die Finals. Häufig war bereits früh in den Playoffs Schluss oder die Habs qualifizierten sich gar nicht erst.
Das änderte sich in der laufenden Saison. Price führte den Außenseiter bis in die Finalserie um den Stanley Cup gegen Titelverteidiger Tampa Bay Lightning. Mit dem Titelgewinn würde der 33-jährige seine große Karriere krönen und sich in Montreal ein Denkmal setzen.
Foto: AFP
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