Der Unbelehrbare: Tom Wilsons nächster Aussetzer
Im Spiel seiner Washington Capitals gegen die New York Rangers hat Tom Wilson einmal mehr jeglichen Respekt für seine Gegenspieler und den Sport vermissen lassen. Mit Attacken gegen wehrlose Kontrahenten hat er zum wiederholten Male eine Grenze überschritten. Die NHL täte gut daran, ihn aus dem Verkehr zu ziehen.
Im Eishockey geht es zur Sache und das ist selbstverständlich auch gut so. Harte Bandenchecks und auch körperliche Auseinandersetzungen gehören einfach zum Sport. Das ein oder andere Scharmützel auf dem Eis muss gestattet sein.
Auch unter diesen Voraussetzungen gibt es allerdings Grenzen und Tom Wilson hat sie wieder einmal deutlich überschritten. Der Stürmer der Washington Capitals sorgte gegen die New York Rangers für eine Sequenz, die in einem Eishockeyspiel nichts zu suchen haben sollte.
Zuerst schlug er den wehrlos vor ihm am Boden liegenden Pavel Buchnevich mit der Faust auf den Kopf. Als Spieler der Rangers ihrem Kollegen zur Hilfe eilten, teilte Wilson weitere Faustschläge aus. Zuletzt packte er New Yorks Artemi Panarin, der 13 Zentimeter kleiner und 23 Kilogramm leichter ist, an den Haaren und warf ihn mit dem Gesicht voraus auf das Eis. Panarin kehrte nach der Aktion nicht mehr aufs Spielfeld zurück.
Wilson bekam im Spiel zwei Zwei-Minuten-Strafen und eine Zehn-Minuten-Strafe. Am Folgetag erhielt er von der NHL auch noch die höchstmögliche Geldstrafe von 5.000 Dollar. Angesichts seiner Handlungen und seiner Vorgeschichte scheint das kaum angemessen.
Wann greift die NHL härter durch?
Seit der Kanadier 2013 in die Liga kam, hat kein Spieler mehr Strafen gesammelt. In der Regular Season waren es ganze 333. Davon waren 72 große Strafen, 16 Disziplinarstrafen und zwei Matchstrafen. Erst im März schickte er Bostons Brandon Carlo ins Krankenhaus, als er dessen Kopf mit einem Schultercheck aus vollem Lauf gegen die Plexiglasscheibe rammte. Für diese Aktion wurde er im Nachhinein mit einer Sperre von sieben Spielen belegt. Einen Lerneffekt gab es offensichtlich nicht.
Die NHL wäre deshalb gut beraten, endlich härter durchzugreifen. Wilson repräsentiert den Sport in miserabler Weise und ist eine Gefahr für jeden, der mit ihm auf dem Eis steht. Da er außerdem keinerlei Einsicht oder Besserungsverhalten zeigt, müsste er von einer Strafe empfindlich getroffen werden, damit sie ihre Wirkung entfaltet. Bei einem durchschnittlichen Jahresgehalt von über fünf Millionen US-Dollar ist eine Geldstrafe von 5.000 US-Dollar wohl kaum dazu geeignet. Ein Ausschluss für den Rest der Saison inklusive der Playoffs wäre es schon eher.
(Foto: AFP)
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