Deutsche NHL-Legionäre #7: Dennis Seidenberg
Der Verteidiger aus Villingen-Schwenningen wechselte von einem NHL-Team zum nächsten und blieb nie sehr lange an einem Ort, obwohl er seine großen Fähigkeiten mehrfach andeutete. Erst als er zu den Boston Bruins kam, durfte er sich über einen längeren Zeitraum hinweg bei einem Franchise beweisen und es reichte für ihn sogar zum ganz großen Wurf.
Nach Uwe Krupps Stanley-Cup-Gewinn 1996 hatte die NHL weitere großartige deutsche Exportschlager gesehen. Stars wie Olaf Kölzig, Marco Sturm oder Jochen Hecht prägten die Liga während der Nullerjahre mit. Ein weiterer Titelgewinn gelang den deutschen NHL-Legionären jedoch nicht. Das sollte sich ändern, als Dennis Seidenberg die Bühne betrat.
Über seinen Schwenninger Heimatclub kam Seidenberg zu den Adlern Mannheim, in deren DEL-Kader er sich während der Saison 2000/01 etablierte und direkt die deutsche Meisterschaft gewann. Im NHL Entry Draft 2001 wurde er daraufhin in der sechsten Runde an insgesamt 172. Stelle von den Philadelphia Flyers ausgewählt.
Nachdem er dann 2002 nach Nordamerika gewechselt war, folgten vier verschiedene NHL-Stationen in knapp acht Jahren. Bei den Flyers, den Phoenix Coyotes, den Carolina Hurricanes und den Florida Panthers zeigte er zeitweise durchaus ansprechende Leistungen, aber durch unglückliche Umstände oder Verletzungen reichte es nie für ein längeres Engagement.
Seidenberg triumphiert mit Boston
Im Jahr 2010 kam Seidenberg in einem Tauschhandel zu den Boston Bruins, bei denen er meist mit Kapitän und Franchise-Legende Zdeno Chára in einem Verteidigungspaar auflief. In der Saison 2010/11 erreichten die Bruins die Finalserie um den Stanley Cup gegen die Vancouver Canucks, die sie mit 4:3 für sich entschieden. 15 Jahre nach Krupps Titel erreichte ein zweiter Deutscher den Eishockey-Olymp. Nach sechs Jahren bei den Bruins wechselte Seidenberg 2016 nochmal zu den New York Islanders, bei denen er drei Jahre später seine Karriere beendete und in den Trainerstab aufstieg. Insgesamt kommt Dennis Seidenberg auf über 900 NHL-Spiele in der regulären Saison und den Playoffs.
(Foto: AFP)
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