Draisaitls Entwicklung zum Weltklasse-Knipser
Zur Beschreibung von Leon Draisaitl gehen langsam die Superlative aus. Seit Jahren gehört er konstant zu den besten Scorern der NHL, mittlerweile ist er auch der erfolgreichste deutsche Torjäger ihrer Geschichte. Sein Abschluss hat sich zu einer seiner größten Stärken entwickelt. Das war nicht unbedingt absehbar.
Zwar wurde Draisaitl schon immer eine große Zukunft vorausgesagt, seine Torgefahr war allerdings nicht unbedingt der Grund dafür. Zu Beginn seiner Karriere waren es eher seine physische Präsenz, sein Positionsspiel und seine Pässe, die die Edmonton Oilers dazu bewogen, ihn zum Third-Overall-Draftpick 2014 zu machen.
In seinen ersten drei vollständigen NHL-Saisons erzielte das deutsche Sturmtalent zwischen 0,26 und 0,35 Toren pro Partie. Danach jedoch konnte Draisaitl seine Ausbeute deutlich steigern. In den folgenden drei Spielzeiten gehörte er immer zu den besten fünf Torschützen der NHL. Auf zwei Saisons mit einer Quote von 0,61 Treffern folgte eine weitere mit 0,55.
Doch Draisaitl ist offenbar noch immer nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen. In dieser Saison steht er bislang bei 0,71 Treffern pro Partie und 48 insgesamt. Damit ist er auf bestem Wege, seine Saisonbestmarke von 50 Toren aus der Saison 2018/19 zu überbieten. Seit dieser Spielzeit hat einzig Auston Matthews mehr Treffer in der NHL erzielt als Draisaitl. Der Stürmer der Toronto Maple Leafs ist auch der Einzige, der aktuell im Rennen um die diesjährige Rocket Richard Trophy für den besten Torjäger der Liga mithalten kann.
Draisaitl lässt auch Sturm hinter sich
In seiner gesamten NHL-Karriere hat Draisaitl nun 247-mal getroffen – so häufig wie noch kein Deutscher vor ihm. Der bisherige Rekordtorjäger Marco Sturm hatte seine 242 Treffer allerdings in 938 Hauptrundenpartien erzielt, während Draisaitl für dieselbe Anzahl nur 543 Spiele benötigte.
Auf die Frage nach dem besten deutschen Eishockeyspieler aller Zeiten kann es nur eine Antwort geben – und das obwohl Draisaitl gerade erst 26 Jahre alt ist. Die Verbesserung seiner Abschlussqualitäten ist mitentscheidend dafür.
Foto: AFP
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