Eishockey-Clans #5: Die Familie Hextall
Der Eishockeysport wurde in seiner Geschichte oftmals von mehreren Mitgliedern derselben Familie geprägt – teilweise über Generationen hinweg. Die Hextalls haben nicht nur herausragende Offensivspieler, sondern auch einen berühmten Torhüter hervorgebracht.
In den Vierzigerjahren gehörte Bryan Hextall zu den besten Flügelstürmern in der NHL. Zweimal war er der erfolgreichste Torjäger der Liga und einmal ihr Topscorer.
Hextall verbrachte seine gesamte Karriere bei den New York Rangers. In der Saison 1939/40 machte er sich im Big Apple unsterblich. Im sechsten Spiel der Stanley Cup Finals gegen die Toronto Maple Leafs erzielte er das entscheidende Tor in der Overtime zum Titel. Besondere Bedeutung erhielt sein Treffer, weil die Rangers danach 54 Jahre lang keine Meisterschaft mehr feiern durften. Hextalls Karriere erfuhr ihre verdiente Würdigung mit seiner Aufnahme in die Hall of Fame 1969.
Auch seine beiden Söhne Bryan Junior und Dennis hatten erfolgreiche NHL-Karrieren. Beide kommen auf mehrere hundert Partien in der besten Liga der Welt. Dennis nahm sogar zweimal am NHL All-Star Game teil.
Die Hextalls glänzten auch im Verhindern von Toren
Die Familie Hextall hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur Stürmer hervorgebracht, doch Ron Hextall, der Sohn von Bryan Junior, entdeckte bei sich ein entgegengesetztes Talent. Er entwickelte sich zu einem der besten Torhüter der Achtziger- und Neunzigerjahre.
Besonders seine Rookie-Saison 1986/87 war eine für die Geschichtsbücher. Er gewann direkt die Vezina Trophy für den besten NHL-Goalie und führte die Philadelphia Flyers bis in die Stanley Cup Finals. Dort unterlag man zwar knapp den Edmonton Oilers um Wayne Gretzky, doch der 23-jährige Hextall wurde trotzdem mit der Conn Smythe Trophy als Playoff-MVP ausgezeichnet.
Hextall unterschied sich von den meisten Torhütern seiner Zeit, denn er war ein hervorragender Skater mit einer außergewöhnlich guten Puckbehandlung. Im Dezember 1987 wurde er zum ersten NHL-Torhüter, der selbst ein Tor erzielte. Im April 1989 wiederholte er das Kunststück sogar in den Playoffs.
Über eine Aufnahme von Ron Hextall in die Hall of Fame wird seit seinem Karriereende rege diskutiert. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass er seinem Großvater noch nachfolgt.
Titelbild: Jim Tyron
Kommentar hinterlassen