Eishockey-Clans #6: Die Familie Šťastný
Der Eishockeysport wurde in seiner Geschichte oftmals von mehreren Mitgliedern derselben Familie geprägt – teilweise über Generationen hinweg. Die Ankunft der Šťastnýs in Nordamerika läutete eine neue Ära in der NHL ein. Auch heute noch ist die Familie in der Liga vertreten.
Die Brüder Marián, Peter und Anton Šťastný gehörten gegen Ende der Siebzigerjahre zu den besten Spielern der Tschechoslowakei. Gemeinsam gewannen sie mit dem Klub ihrer Heimatstadt Slovan ChZJD Bratislava im Jahr 1979 die Meisterschaft. Außerdem gehörten sie zum Kader der Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen. Noch bevor ihr jüngster Bruder bereit für die großen Turniere war, hatten Marián und Peter 1976 sowie 1977 zwei Weltmeistertitel gewonnen. Peter wurde zudem 1980 als bester tschechoslowakischer Eishockeyspieler ausgezeichnet.
Im Sommer desselben Jahres flüchteten Peter und Anton nach Kanada und wurden von den Québec Nordiques unter Vertrag genommen. Ein Jahr später folgte auch Marián seinen Geschwistern. Die Brüder gehörten zu den ersten Stars des Ostblocks, die in die NHL wechselten. Damit bildeten sie den Anfang einer jahrelangen Entwicklung, die immer mehr Spieler aus Osteuropa nach Nordamerika führte.
Fortan spielte das Trio gemeinsam erfolgreich in Quebec. Besonders Peter tat sich als überragender Scorer hervor. In seiner Rookie-Saison hatte er bereits die Calder Memorial Trophy für den besten Liganeuling gewonnen. Später beeindruckte er besonders mit seiner Konstanz. Nach seinem Karriereende wurde er 1998 verdientermaßen in die Hall of Fame aufgenommen.
Auch die nächste Generation gewinnt internationale Medaillen
Peter vererbte sein Talent offensichtlich an seine beiden Söhne Yan und Paul. Beide schafften es ebenfalls in die NHL. Während Yan seine Karriere bereits beendet hat, ist Paul aktuell für die Winnipeg Jets aktiv.
Außerdem spielten beide ebenfalls schon bei großen internationalen Turnieren – allerdings für die USA. Paul gewann eine Silbermedaille bei Olympia 2010 und eine Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2013.
Titelbild: AFP
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