Erkenntnis aus der Weltmeisterschaft: Deutschland ist stabil
Die Weltmeisterschaft im lettischen Riga endete für die deutsche Mannschaft mit dem undankbaren vierten Platz. Trotzdem ist das Abschneiden des DEB-Teams ein großer Erfolg und ein erneuter Beweis für die positive Entwicklung des deutschen Eishockeys. Wenn diese weiter anhält, könnte sich Deutschland zukünftig unter den großen Nationen des Sports etablieren.
Immer wenn bei der Weltmeisterschaft im lettischen Riga ein Tor für das DEB-Team fiel, ertönte „Deutschland isch stabil“ von Comedian Tedros Teclebrhan. Die deutsche Mannschaft hatte sich den Torsong selbst ausgesucht und der Titel ist die perfekte Beschreibung für die Entwicklung des deutschen Eishockeys in den vergangenen Jahren.
Direkt nach dem verlorenen Spiel gegen die US-Auswahl war die Enttäuschung über das verpasste Edelmetall bei den Spielern und bei den Fans aber natürlich noch relativ groß. Der Gewinn einer Medaille wäre möglich und auch nicht unverdient gewesen. Vor allem die unglückliche Niederlage im Halbfinale gegen Titelverteidiger Finnland schmerzt, weil die deutsche Mannschaft spielerisch überlegen war. Letztlich muss man sich allerdings auch eingestehen, dass das DEB-Team in allen drei K.O.-Spielen mit 0:2 zurücklag und ein solcher Rückstand gegen große Mannschaften immer eine schwerwiegende Hypothek darstellt. Gegen die Schweiz konnte man das Spiel noch drehen, gegen Finnland und die USA gelang dies eben nicht mehr. Insofern ist der vierte Platz ein durchaus verdientes Endresultat für die deutsche Mannschaft.
Konstant in den letzten Jahren mit guter Perspektive für die Zukunft
Wenn man die Blechmedaille mit ein bisschen Abstand betrachtet, muss man sie allerdings als Beleg für die positive Entwicklung des deutschen Eishockeys einordnen. Es wurde zwar nichts mit der ersten Medaille bei einer WM seit 1953, doch es ist immerhin das beste Abschneiden seit dem vierten Platz bei der Heim-WM 2010 geworden. Außerdem konnte man zum zweiten Mal in Folge die K.O.-Runde erreichen. Hinzu kommt natürlich noch die sensationelle Silbermedaille bei den letzten olympischen Spielen 2018. All das spricht für die hinzugewonnene Konstanz in den letzten Jahren. Deutschland ist stabil.
Außerdem sieht die Zukunft des deutschen Eishockeys durchaus rosig aus. Junge Spieler wie Lukas Reichel und Moritz Seider prägten bereits bei dieser Weltmeisterschaft das Spiel des DEB-Teams. Außerdem zeigte die deutsche Auswahl bei der U20-WM im vergangenen Winter, dass es einem um den Nachwuchs nicht bange sein muss. Darüber hinaus gibt es natürlich auch noch Ausnahmespieler Leon Draisaitl, der ebenfalls noch lange auf höchstem Niveau spielen kann. Wenn es dem DEB-Team gelingt, seine Entwicklung fortzusetzen und weiter stabil zu bleiben, müssen sich die großen Eishockeynationen auf einen dauerhaften Konkurrenten einstellen.
Foto: Red bull München
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