Gerry Cheevers: Der Maskenmann
Es gibt viele Gründe, aus denen sich Eishockeyfans an den kanadischen Torhüter Gerry Cheevers erinnern. Ein Grund ist seine legendäre Gesichtsmaske, ein anderer sind seine phänomenalen Leistungen.
Heute kennen selbst jüngere Eishockeybegeisterte, die zu Cheevers’ Glanzzeiten in den 1970er-Jahren nicht einmal geboren waren, sein Markenzeichen: Die weiße Gesichtsmaske mit den stilisierten Nähten, die auf viele Wunden durch Gesichtstreffer hindeuten sollten. Die Maske ist längst ein Stück Eishockeygeschichte und gilt als die erste, die individuell für einen Torhüter gestaltet wurde. Damit ist sie auch Vorbild für die besonderen Designs, die man heute bei vielen Goalies bewundern kann. Wie kam es zu dieser prägenden Neuerung?
Cheevers wurde Ende der 1960er-Jahre bei einem Training seiner Boston Bruins vom Puck auf der noch gänzlich weißen Maske getroffen. Er wollte diese Gelegenheit nutzen, um dem ungeliebten Training vorzeitig zu entfliehen, und ging in die Kabine. Dort erwischte Trainer Harry Sinden seinen unverletzten Torhüter dabei, wie dieser sich ein Bier und eine Zigarette genehmigte, woraufhin er ihn zurück aufs Eis beorderte. Bevor Cheevers dieser Anweisung Folge leistete, malte Team-Trainer John Forristall zur Belustigung des Teams eine genähte Wunde an die Stelle, an der Cheevers zuvor vom Puck getroffen worden war.
In den folgenden Jahren wurde die Maske, die Cheevers bis zu seinem aktiven Karriereende 1980 in jedem Spiel trug, bei jedem weiteren Gesichtstreffer um eine entsprechende Naht ergänzt. Sie steht damit symbolisch für den gefährlichen Job des Eishockeytorhüters und gilt bis heute als berühmteste Gesichtsmaske der Eishockeygeschichte.
Nicht nur wegen seiner Maske eine Legende
Doch nicht nur mit seiner Maske wusste Cheevers die Fans zu begeistern. Er war darüber hinaus ein Torhüter mit herausragenden Leistungen und Statistiken. Zweimal (1970 und 1972) gewann er mit den Bruins den Stanley Cup. Seine 32 Spiele, die er 1972 in Folge ungeschlagen blieb, sind bis heute NHL-Rekord. Nach seinem Karriereende wurde er für vier Jahre Trainer der Bruins. Sowohl als Torwart (226-103-76) als auch als Trainer (204-126-46) ist seine jeweilige Siegesbilanz überragend. 1985 wurde er in die Hall of Fame aufgenommen, in der auch eine seiner Trainingsmasken hängt. Das Original jedoch hat er seinem Enkel geschenkt, bei dem es über dem Bett thront.
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