Kanada kürt sich in der Overtime zum Weltmeister
In einem hochspannenden WM-Finale hat sich Kanada mit einem 3:2 nach Verlängerung gegen Titelverteidiger Finnland durchgesetzt. Für die Kanadier ist es die Krönung eines geradezu unglaublichen Comebacks, nachdem sie mit drei Niederlagen ins Turnier gestartet waren. Mit seinem 27. Titel schließt das Mutterland des Eishockeys zu Rekordweltmeister Russland auf.
Wie schon bei der letzten Weltmeisterschaft 2019 lautete die Finalpaarung Finnland gegen Kanada. Damals setzten sich die Skandinavier mit 3:1 durch und gewannen so ihren dritten Weltmeistertitel. Für Kanada ging es also auch um eine Revanche für diese schmerzhafte Niederlage.
Das erste Tor gelang allerdings der finnischen Auswahl, die durch Mikael Ruohomaa (9.) in Führung ging. Erst im Mittelabschnitt kamen die Kanadier zu ihrem ersten Treffer. Maxime Comtois (25.) drückte den Puck im Powerplay zum 1:1-Ausgleich über die Linie. Später erzielte Adam Henrique sogar die Führung für Kanada, doch das Tor wurde nach einer Challenge des finnischen Trainers wegen Abseits wieder aberkannt.
Finnland befand sich im Schlussabschnitt nach dem Treffer von Petteri Lindbohm (46.) auf der Siegerstraße, doch Henrique (53.) erzielte für die Kanadier in Überzahl den erneuten Ausgleich – und diesmal zählte sein Treffer. Mit dem 2:2 ging es in die Overtime, in der Nick Paul (67.) Kanada mit seinem Tor zum Weltmeister machte.
Comeback von historischem Ausmaß
Der Weltmeistertitel ist der Schlusspunkt eines verrückten Turnierverlaufs für das kanadische Team. Man war mit drei Niederlagen in das Turnier gestartet. Dies bedeutete den schlechtesten Turnierstart einer kanadischen Mannschaft in der WM-Geschichte. Am letzten Gruppenspieltag hatte Kanada das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand, erreichte aber als Gruppenvierter die K.O.-Runde. Hier schaltete man nacheinander die Turnierfavoriten Russland und USA aus. Am Ende gelang nun also der ganz große Wurf. Es ist das erste Mal überhaupt, dass eine Mannschaft, die mit drei Niederlagen ins Turnier gestartet war, noch Weltmeister wurde.
Als MVP des Turniers wurde passenderweise Andrew Mangiapane ausgezeichnet. Der kanadische Stürmer von den Calgary Flames war erst nach den drei Auftaktniederlagen zum Team gestoßen. Mit seinen sieben Toren und vier Vorlagen in den folgenden sieben Spielen hatte er maßgeblich zum sensationellen Titelgewinn beigetragen.
Foto: AFP
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