Happy Birthday, Little Beaver: Marcel Dionne wird 70
Heute ist der Tag des Bibers. Allerdings geht es weder um das Nagetier noch um den Popmusiker, sondern um ein anderes kanadisches Wahrzeichen. Marcel „Little Beaver” Dionne feiert heute seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar gehört zu den besten Scorern der NHL-Geschichte und wurde mit der Aufnahme in die Hall of Fame geehrt.
Marcel Dionne wurde heute vor 70 Jahren in Drummondville geboren. Die Stadt liegt im Süden der kanadischen Provinz Quebec und ist ungefähr 105 Kilometer von Montreal entfernt. In seiner Jugend spielte er für die Drummondville Rangers und die St. Catharines Black Hawks.
In seiner Altersklasse gab es nur einen Spieler, der ihm ebenbürtig war: Guy Lafleur von den Quebec Remparts. Im Finale um die George Richardson Memorial Trophy für das beste Juniorenteam Ostkanadas trafen die beiden Rivalen 1971 aufeinander. Nach einem äußerst aggressiv geführten vierten Spiel mit vielen Strafen kam es in Quebec zu Ausschreitungen und der Bus von Dionnes Team wurde attackiert. Daraufhin wurde die Serie vorzeitig beendet.
Dionne musste Lafleur im Draft den Vortritt lassen
Im NHL Amateur Draft 1971 hatten die Montreal Canadiens den ersten Pick und entschieden sich für Lafleur. Während dieser also in seiner Heimat bleiben konnte, ging es für Dionne nach Detroit. Die Red Wings hatten den Center an zweiter Position ausgewählt.
Es folgten 18 NHL-Saisons, in denen Dionne mit seinen unfassbaren Scoring-Qualitäten die Fans begeisterte. Nach seinen Anfängen in Detroit spielte er lange für die Los Angeles Kings und später noch für die New York Rangers. Im Jahr 1980 gewann er die Art Ross Trophy für den NHL-Spieler mit den meisten Punkten in der Regular Season. Außerdem wurde er zweimal mit dem Lester B. Pearson Award ausgezeichnet, den die Spielergewerkschaft NHLPA an ihren MVP vergibt.
Mit 1771 Punkten in 1348 Hauptrundenpartien ist Dionne der sechstbeste Scorer der NHL-Geschichte. 731 Tore machen ihn zudem zum fünftbesten Torjäger. In beiden Kategorien liegt er damit vor Lafleur, der parallel in Montreal zur Franchise-Legende wurde.
König trotz fehlender Krönung
Im Gegensatz zum fünffachen Champion Lafleur konnte Dionne allerdings nie einen Stanley Cup gewinnen. Nachdem er seine Karriere 1989 beendet hatte, gelang seinem jüngeren Bruder Gilbert vier Jahre später ironischerweise ein Titelgewinn mit den Canadiens.
Trotz dieses kleinen Makels gehört Marcel Dionne zweifellos zu den besten Spielern aller Zeiten. Die Hall of Fame sah das ähnlich und nahm ihn 1992 im ersten Jahr seiner Wählbarkeit direkt auf. Für die Los Angeles Kings nimmt Dionne sowieso eine Ausnahmestellung ein. Sie hatten bereits 1990 seine Rückennummer 16 gesperrt und sein Trikot unter das Hallendach gehängt.
Titelbild: AFP
Kommentar hinterlassen