Vor 40 Jahren: Mit Langway kommt der Erfolg nach Washington
Manchmal kann ein einziger Spieler das Schicksal einer gesamten Organisation verändern. Rod Langway tat genau das: Der Verteidiger rettete die erfolglosen Washington Capitals vor dem Umzug und führte das Team als Dauergast in die Playoffs. Ohne den Trade am 9. September 1982 würde es heute vielleicht kein NHL-Franchise in der US-Hauptstadt mehr geben.
Bereits kurz zuvor hatte es eine folgenreiche Veränderung bei den Capitals gegeben: David Poile wurde zum General Manager ernannt, nachdem die Entwicklung des Teams unter seinen Vorgängern zu wünschen übriggelassen hatte. Seit der Franchise-Gründung im Jahr 1974 hatte man noch nie die Playoffs erreicht. Aufgrund der sportlichen Misere dachten die Besitzer auch über einen Umzug nach.
Doch der neue General Manager wusste diesen zu verhindern. Nur zehn Tage nach seiner Amtsübernahme fädelte Poile den entscheidenden Deal ein. Er schickte Stürmer Ryan Walter und Verteidiger Rick Green zu den Montreal Canadiens. Im Gegenzug kamen die beiden Verteidiger Rod Langway und Brian Engblom sowie die Stürmer Doug Jarvis und Craig Laughlin nach Washington.
14 Playoff-Teilnahmen in Folge
Nachdem die Capitals mit Walter ihren Mannschaftskapitän abgegeben hatten, brauchten sie einen Nachfolger. Die Wahl fiel auf Neuzugang Langway. Dieser schien mit seiner herausragenden Arbeitseinstellung perfekt für eine solche Führungsrolle geeignet. Außerdem konnte er als Stanley-Cup-Champion 1979 mit den Canadiens auch schon eine Erfolgserfahrung vorweisen.
Die Entscheidung sollte belohnt werden: Langway ging mit gutem Beispiel voran und formte so eine konkurrenzfähige Mannschaft in Washington. Nach seiner Ankunft erreichten die Capitals in den folgenden 14 Saisons immer die Playoffs – ein Umzug war damit vom Tisch.
Langway fiel dabei nur selten offensiv auf, sondern fokussierte sich auf seine defensiven Aufgaben. Die erledigte er jedoch so gut, dass er 1983 und 1984 mit der James Norris Memorial Trophy für den besten NHL-Verteidiger ausgezeichnet wurde. Seine körperliche Härte und sein unbedingter Einsatzwille machten ihn in dieser Zeit zu einem gefürchteten, aber auch respektierten Gegenspieler.
Im Jahr 1993 beendete Langway seine NHL-Karriere und übergab den Staffelstab an die nächste Generation. Bevor die Capitals im November 1997 in eine neue Arena zogen, wurde sein Trikot in einer Zeremonie unter das Dach des alten Capital Centre gezogen. Seine Rückennummer 5 wird seitdem in Washington nicht mehr vergeben. Als das Franchise dann 2018 erstmals den Stanley Cup gewann, war dies der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die Langway angestoßen hatte.
Titelbild: AFP
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