Olympische Winterspiele in Peking: Gastgeber dürfen doch teilnehmen
Lange wurde beim Weltverband über eine Teilnahme der chinesischen Nationalmannschaft an den Olympischen Winterspielen 2022 diskutiert. Das Team schien schlicht und einfach nicht konkurrenzfähig zu sein. Nun hat man allerdings eine Entscheidung zugunsten der Gastgeber getroffen.
Während sich alle anderen Nationen für die verschiedenen Wettbewerbe der olympischen Disziplinen qualifizieren müssen, sind die Gastgeber in aller Regel gesetzt. Dass überhaupt über einen Rückzug der chinesischen Nationalmannschaft diskutiert wurde, ist deshalb ein Vorgang von großer Tragweite. Es hätte den olympischen Konventionen widersprochen.
Dass dieser Schritt vom Weltverband IIHF trotzdem ernsthaft in Erwägung gezogen wurde, lag an der mangelnden Qualität der chinesischen Auswahl. Eishockey ist in China noch immer keine sonderlich gut repräsentierte Sportart und das Spielniveau ist dementsprechend gering. Man wollte demütigende Niederlagen der Gastgeber bei Olympia vermeiden. Mit Norwegen stand auch schon Ersatz bereit.
Chinas KHL-Team überzeugt IIHF
Im Anschluss an ein Meeting am Dienstag hat der Verband nun allerdings bekanntgegeben, dass China am olympischen Eishockeyturnier der Herren teilnehmen wird. Damit bleibt eine Entscheidung des IIHF-Kongresses 2018 bestehen.
Der neuerliche Beschluss hängt wohl auch mit Kunlun Red Star zusammen. Der Klub aus Peking spielt seit der Saison 2016/17 in der höchsten russischen Spielklasse und hat viele Nationalspieler in seinem Kader. Außerdem haben mehrere Profis aus Nordamerika die chinesische Staatsbürgerschaft angenommen, um bei den olympischen Spielen für die Gastgeber auflaufen zu können.
Dies hat den Weltverband nun also offenbar überzeugt. China wird das Turnier am 10. Februar gegen die USA eröffnen. Auch die deutsche Auswahl wird ein Gegner der Gastgeber sein. Komplettiert wird die Gruppe von Kanada.
Bei den Frauen gab es derartige Rückzugsüberlegungen übrigens nicht. Sie sind allerdings auch in der Weltrangliste deutlich höher platziert als ihre männlichen Kollegen. Die Männer rangieren derzeit auf dem 32., die Frauen auf dem 20. Platz.
Titelbild: Kunlun Red Star
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