Playoff-Fluch: Die Horrorserie der Toronto Maple Leafs
Die Toronto Maple Leafs sind nach einer vielversprechenden Hauptrunde in der Postseason früh gescheitert – mal wieder. Mittlerweile ist es eine beispiellose Negativserie: Zum fünften Mal hintereinander schied man im Entscheidungsspiel der ersten Playoff-Runde aus. Die lange Durststrecke des traditionsreichen Franchise hält damit an.
Als am Samstagabend in Torontos Scotiabank Arena die Schlusssirene ertönte, schwankte die Stimmung zwischen Enttäuschung und Entsetzen. Gerade hatten die Gastgeber das entscheidende siebte Spiel der Playoff-Serie gegen Titelverteidiger Tampa Bay Lightning durch einen Doppelpack von Matchwinner Nick Paul mit 1:2 verloren.
Die Leafs waren mit großen Ambitionen in die Spielzeit gestartet und hatten diese in der Regular Season auch untermauern können. Als zweitbestes Team der Atlantic Division und viertbestes der Liga gehörte man zum erweiterten Favoritenkreis auf den Stanley Cup. Das Powerplay war in der Hauptrunde sogar das effizienteste der gesamten NHL. Mit Superstar Auston Matthews verfügte man zudem über den erfolgreichsten Torjäger. Hoffnung war also vorhanden und auch durchaus berechtigt. Das frühe Scheitern ist deshalb umso niederschmetternder.
Torontos Sehnsucht nach altem Glanz
Den Fans muss es wie ein Déjà-vu vorkommen. In den letzten fünf Playoffs schieden die Leafs jeweils im Entscheidungsspiel ihrer Auftaktserie aus – einmalig in der Geschichte aller großen US-Sportligen.
Der 13-fache Stanley-Cup-Champion ist mittlerweile chronisch erfolglos. Der letzte Titelgewinn datiert aus dem Jahr 1967 – seitdem scheiterte man immer spätestens in den Conference Finals. Aktuell würde sich die riesige Anhängerschaft aber auch schon mit deutlich weniger zufrieden geben. In der Postseason mal wieder eine Runde weiterzukommen, wäre ein Anfang. Zuletzt konnte Toronto vor 18 Jahren eine Playoff-Serie für sich entscheiden.
Die Leafs stehen sich zu oft selbst im Weg. Das legendäre Ahornblatt auf der Brust scheint die Spieler zu lähmen. Wenn es darauf ankommt, versagen ihnen die Nerven. Seit 2004 hatte Toronto in zehn Playoff-Partien die Möglichkeit, die jeweilige Serie mit einem Sieg für sich zu entscheiden. Dass man kein einziges dieser Spiele gewinnen konnte, spricht für sich.
Titelbild: Twenty20
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