Pride Month: Der mutige Schritt des Jon Lee-Olsen
Homosexualität ist im Eishockey immer noch häufig ein Tabu. Zwar war die NHL die erste nordamerikanische Liga, die sich geschlossen für die LGBTQI+-Gemeinschaft eingesetzt hat, doch Coming-Outs von aktiven Spielern sind weltweit nach wie vor sehr selten. Jon Lee-Olsen hat den Schritt gewagt und damit großen Mut bewiesen.
Jon Lee-Olsen ist Eishockeyprofi. Lange war er Ersatztorhüter in der höchsten dänischen Spielklasse. Mit SønderjyskE und Rungsted Seier Capital gewann er jeweils eine dänische Meisterschaft. In der vergangenen Saison stand der 28-jährige bei Gladsaxe in der zweiten dänischen Liga unter Vertrag.
Jon Lee-Olsen ist außerdem homosexuell. Vor seinen Eltern hatte er sich schon vor Jahren geoutet, doch in seinem Berufsleben konnte er sich lange nicht zu diesem Schritt durchringen. Das änderte sich im Oktober 2019, als sich Lee-Olsen in der Sendung „Go‘ Aften Live“ des dänischen Fernsehkanals TV2 als homosexuell outete. Der Gang in die Öffentlichkeit bescherte ihm erwartungsgemäß weltweit eine große mediale Aufmerksamkeit.
Lee-Olsen wird zum Vorbild und LGBTI+-Botschafter
Vor mehreren Jahrzehnten war auch Lars Peter Karlsson den gleichen Schritt wie Lee-Olsen gegangen. Der Schwede outete sich als erster männlicher Eishockeyprofi und wurde im Jahr 1995 im Alter von 29 Jahren von einem homophoben Skinhead aus der Neonaziszene erstochen.
Vor diesem Hintergrund wird klar, wie viel Mut das Coming-out von Lee-Olsen erfordert haben muss. Aus der ganzen Sportwelt erreichten ihn Respektsbekundungen und auch seine damaligen Mannschaftskameraden äußerten sich durchweg positiv. Lee-Olsen möchte nun ein Vorbild für junge Eishockeyspieler sein und zeigen, dass Eishockey und Homosexualität problemlos miteinander vereinbar sind. Er fungiert außerdem als Botschafter für die LGBTI+-Events World Pride 2021 in Kopenhagen und Euro Games 2021 in Malmö. Schon jetzt war Lee-Olsens persönlicher Schritt ein ebenso wichtiger Schritt in Richtung Normalität von Homosexualität im Eishockeysport.
(Foto: luzitanija – adobe.stock)
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