Rangers-Architekt Emile „The Cat” Francis gestorben
Die New York Rangers trauern um eine der wichtigsten Persönlichkeiten ihrer Franchise-Geschichte. Schon während seiner aktiven Karriere als Torhüter hatte Emile Francis im Big Apple unter Vertrag gestanden. Danach führte er die Broadway Blueshirts als General Manager und Head Coach durch die ersten Jahre der Expansion Era – und bis in die Stanley Cup Finals. Am Wochenende ist der Hall of Famer im Alter von 95 Jahren gestorben.
Emile Francis stammte aus der kanadischen Provinz Saskatchewan, die so viele große Eishockeyspieler hervorbrachte. Nach dem frühen Tod seines Vaters brachte ein Onkel ihm den Sport bei. Auf der Torhüterposition war er so reaktionsschnell wie eine Katze und bekam deshalb den Spitznamen „The Cat” verpasst.
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, in dem er den kanadischen Streitkräften gedient hatte, kam er zur Saison 1946/47 in die NHL. Sein Erfolg in seinen zwei Saisons bei den Chicago Blackhawks hielt sich allerdings in Grenzen. Den größten Einfluss auf die Liga hatte er zu diesem Zeitpunkt wohl mit der Entwicklung eines speziellen Torwarthandschuhs, der vom Baseball inspiriert war. Dieser wurde später zum Standard.
Wechsel nach New York
Im Oktober 1948 wurde Francis von den Blackhawks zu den Rangers geschickt. In New York ahnte man noch nichts von der Tragweite dieser Verpflichtung, denn aus sportlicher Sicht war sie keiner Rede wert. Francis absolvierte insgesamt nur 22 NHL-Partien in vier Saisons für die Rangers und war danach in unterklassigen Ligen unterwegs. Mit den Cleveland Barons gewann er 1954 die Meisterschaft in der AHL.
Nach seinem Karriereende wechselte er allerdings hinter die Bande und kam 1962 als Assistenztrainer zurück zu den Rangers. Ab 1964 war er für zwölf Jahre bei dem Franchise als General Manager und immer wieder auch als Cheftrainer tätig. In seine Amtszeit fiel auch die erste große Erweiterung der NHL im Jahr 1967, bei der die „Original Six” um sechs neue Teams ergänzt wurden. Nachdem die Rangers zuvor chronisch erfolglos gewesen waren, führte Francis sie zur Stärke vergangener Tage. In der Saison 1971/72 zog man sogar in die Stanley Cup Finals ein, die gegen die Boston Bruins verloren gingen.
Später arbeitete Francis noch für die St. Louis Blues und die Hartford Whalers. Im Jahr 1982 erhielt er die Lester Patrick Trophy für seine Verdienste rund um den Eishockeysport und wurde als sogenannter Builder in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Vier Jahrzehnte später ist „The Cat” nun gestorben.
Titelbild: AFP
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