Rituale der Eishockey-Stars #2: Ausrüstungs-Aberglaube
Viele Eishockeyspieler haben im Laufe ihrer Karriere bestimmte Rituale entwickelt. Verhaltensweisen, von denen sie glauben, dass sie ihnen zu sportlichem Erfolg verhelfen. Dieser Aberglaube macht natürlich auch vor dem Umgang mit ihrem Equipment nicht Halt.
Die Ausrüstung eines Eishockey-Profis ist ihm heilig. Auf einem Niveau, bei dem Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden, ist der richtige Umgang mit Schulterpad, Helm und natürlich Schläger von größter Wichtigkeit. Einige Stars haben diese Tatsache allerdings auf die Spitze getrieben und Routinen bezüglich ihrer Ausrüstung entwickelt, die ein wenig übertrieben scheinen mögen. Besonders der Schläger steht dabei im Fokus ihrer Aufmerksamkeit.
Wie auch schon in der ersten Ausgabe dieser Rubrik sei hier zuerst Wayne Gretzky genannt. Dieser umwickelte seinen Schläger zuerst mit Tape und streute dann Baby-Puder darauf. Was „The Great One” machte, konnte nicht falsch sein, dachten sich wohl einige Spieler und übernahmen diese Routine. Auch von Center Joe Nieuwendyk ist das Bestäubungs-Ritual überliefert.
Das Tapen des Schlägers ist für viele Spieler ein besonderer Akt. Schließlich ist er ihr Hauptinstrument, um große Taten auf dem Eis zu vollbringen. Von Sidney Crosby ist bekannt, dass er niemanden mehr seinen Schläger berühren lässt, wenn er einmal fertig umwickelt ist. Wenn es doch einmal versehentlich vorkommt, muss er wieder von vorne anfangen. Auch andere Spieler haben ihren Mannschaftskameraden das Berühren ihrer Ausrüstung verboten. Schlimmer als Crosby war aber wohl nur Hall-of-Fame-Torwart Eddie Belfour, der seinen Mitspielern androhte, dass er sie umbringen würde, wenn sie seine Sachen berührten. Ob er das scherzhaft meinte, hat niemand herausfinden wollen.
Ein weiterer Tick scheint die fortwährende Benutzung von älterer Ausrüstung als Talisman zu sein. Center Butch Goring, der später als Trainer in der DEL aktiv war, spielte seine ganze Karriere mit dem Helm, den ihm sein Vater gekauft hatte, als er zwölf Jahre alt war. Und der aktuelle Präsident der Toronto Maple Leafs Brendan Shanahan benutzte in seiner aktiven Zeit bei den Detroit Red Wings die Schulterpads aus seiner Juniorenzeit.
Einige dieser Verhaltensweisen mögen einem eventuell ein wenig seltsam oder übertrieben vorkommen. Da alle hier aufgezählten Spieler allerdings eine große Karriere hingelegt haben, waren sie wohl doch von Erfolg gekrönt.
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