Schon wieder ein Sturm: Deutsche Tradition bei den San Jose Sharks setzt sich fort
Arbeitsplätze im kalifornischen Silicon Valley sind begehrt. Neben den Technologieunternehmen locken die wohligen Temperaturen und der Pazifik. Dass es aber auch deutsche Eishockeyprofis dorthin zieht, mag zunächst überraschen. Doch die San Jose Sharks haben sich schon seit den Neunzigerjahren gewissermaßen auf NHL-Legionäre aus den hiesigen Gefilden spezialisiert. Mit Nico Sturm wechselte nun ein weiterer Vertreter in die Küstenmetropole.
Er ist nicht der erste Träger seines Namens im Trikot der Sharks. Im Drafts 1996 machte das Franchise Marco Sturm zum Erstrundenpick. Der deutsche NHL-Rekordspieler verbrachte acht Saisons in San Jose und avancierte zum Publikumsliebling. Damit war er der Türöffner für diejenigen, die folgen sollten.
Die Verantwortlichen hatten die DEL nun genau im Blick. Im Draft 2001 wurde dann zugeschlagen: Mit ihren ersten beiden Picks wählten die Sharks Stürmer Marcel Goc und Verteidiger Christian Ehrhoff. Beide gehörten später zu den Säulen jener Mannschaft, die in der Regular Season 2008/09 mit den ligaweit meisten Punkten die Presidents‘ Trophy gewann. Mit Torhüter Thomas Greiss standen in dieser Zeit sogar drei deutsche Profis in San Jose unter Vertrag.
In der Folge blieben die Sharks ihrer Draftstrategie treu. Insgesamt elf Deutsche haben sie sich bei der Talentziehung gesichert – mehr als jedes andere NHL-Franchise. Abgesehen von Sturm, Goc, Ehrhoff und Greiss sind allerdings nur die beiden Torhüter Dimitri Pätzold und Timo Pielmeier auch tatsächlich für das Team aufgelaufen.
Zweiter Sharknado aus Deutschland
Nun kommt also Nico Sturm nach San Jose – aber nicht im Draft, sondern als Free Agent. Eines hat der 27-Jährige seinem Namensvetter schon mal voraus: Er unterschrieb seinen Dreijahresvertrag als frischgebackener Stanley-Cup-Champion. Der ehemalige Viertreihen-Stürmer der Colorado-Avalanche soll bei den Sharks den Umbruch unterstützen.
Denn von dem sportlichen Erfolg aus den Tagen seiner Vorgänger ist nicht mehr viel übrig. Dreimal in Folge hat das Team die Playoffs verpasst. Dafür gehört der berühmte „Shark Tank” noch immer zu den stimmungsvollsten Arenen in der NHL. Und auch sonst soll es im Golden State ja recht schön sein.
Foto: AFP
Kommentar hinterlassen