Seit heute 41 Jahre alt: Ehrhoff auf dem Weg zum Comeback
Heute feiert Christian Ehrhoff seinen 41. Geburtstag. Das wäre eigentlich keine besondere Zahl, wenn sich die deutsche Eishockeylegende nicht entschlossen hätte, in diesem Alter wieder aufs Eis zurückzukehren – mehr als fünf Jahre nach dem Karriereende. Das Comeback ist nur bei den Krefeld Pinguinen denkbar. Mit seinem Herzensverein will der Verteidiger den Aufstieg schaffen.
Als Ehrhoff im März 2018 die Schlittschuhe an den Nagel hing, war das ein nachvollziehbarer Zeitpunkt. Einen Monat zuvor hatte der damals 35-Jährige mit der Nationalmannschaft sensationell die Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen gewonnen. Es war der perfekte Abschluss einer bewegten Laufbahn, in der er unter anderem 862 NHL-Partien absolvierte.
Sein größter Erfolg hierzulande war die deutsche Meisterschaft mit den Krefeld Pinguinen im Jahr 2003. In der Nachwuchsabteilung des Traditionsvereins war Ehrhoff ausgebildet worden, bevor er den Sprung in die DEL schaffte. Es muss ihn geschmerzt haben, den schleichenden Niedergang und letztlich den Abstieg 2022 zu beobachten.
Zurück zu den Wurzeln
Doch daraus erwuchs wohl auch die Idee, zwei Jahrzehnte nach der Meisterschaft noch einmal zurückzukehren, um dem Herzensverein am sportlichen Tiefpunkt zu helfen. Erstmals seit 1991 sind die Pinguine wieder zweitklassig. Der direkte Wiederaufstieg scheiterte im April mit dem Halbfinalaus in den Playoffs. Mit einer lebenden Legende im Kader soll die Mission nun gelingen.
Die Aufbruchsstimmung in Krefeld ist zu spüren. Die Anhänger mussten nicht erst von dem altbekannten Neuzugang überzeugt werden. Als kürzlich ein Ehrhoff-Sondertrikot in den Fanshop kam und der Hoffnungsträger deshalb vor Ort war, bildete sich eine lange Schlange.
In die Euphorie mischen sich aber auch skeptische Stimmen. Schließlich soll Ehrhoff mehr sein als ein bloßer Marketing-Coup. Doch er hat eben seit 2018 kein professionelles Eishockey gespielt und ist jetzt 41 Jahre alt. Auch einer der besten deutschen Verteidiger aller Zeiten bekommt in der DEL2 nichts geschenkt. Ob das Experiment gelingt, wird sich schon bald herausstellen.
Foto: AFP
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