Streitpunkt CBA: Die drei Lockouts in der NHL-Geschichte
Insgesamt dreimal in der NHL-Geschichte fiel ein Teil des Spielplans einem längeren Lockout zum Opfer. Eine Saison musste deshalb sogar komplett abgesagt werden. Anlass für die Streiks war immer der auslaufende Tarifvertrag zwischen Liga und Spielergewerkschaft.
Nach der Gründung der Spielergewerkschaft NHLPA im Jahr 1967 wurde mit der Liga ein Tarifvertrag geschlossen, das Collective Bargaining Agreement. Als dieses vor der Saison 1991/92 auslief, konnte man sich in den folgenden Monaten auf kein neues verständigen. Daher gab es im April 1992 einen ersten Spielerstreik. Obwohl dieser nur zehn Tage dauerte und die Saison danach regulär beendet werden konnte, handelte es sich doch um ein Novum in der NHL-Geschichte, das die Liga nachhaltig beeinflussen sollte. Letztlich einigten sich beide Seiten auf eine neue Vereinbarung, die für zwei Jahre gültig war.
Lockout 1994/95: Erstmals fallen Spiele aus
Als dieses neue CBA vor der Saison 1994/95 auslief, bestand die größte Meinungsverschiedenheit über die Implementierung einer Gehaltsobergrenze. Die Teambesitzer strebten einen solchen Salary Cap an, die Spieler lehnten ihn ab.
Dies führte zum ersten Lockout der NHL-Geschichte. 36 der 84 Partien fielen in der Regular Season deshalb aus. Erst im Januar konnte die Liga ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen, nachdem man sich arrangiert hatte. Der Salary Cap war vorerst wieder vom Tisch.
Lockout 2004/05: Absage der kompletten Saison
Ein Jahrzehnt später hatte sich an den Positionen wenig geändert. Wieder war das CBA ausgelaufen, wieder wurde hitzig über den Salary Cap diskutiert, wieder gab es keine Übereinkunft vor der Saison.
Diesmal fiel dem folgenden Lockout allerdings die komplette Spielzeit zum Opfer – zum ersten Mal in der Geschichte der großen US-Ligen. Viele NHL-Profis wichen in dieser Zeit auf europäische Ligen aus. Schlussendlich musste die Spielergewerkschaft einlenken und den Salary Cap akzeptieren.
Lockout 2012/13: Teams sperren ihre Spieler aus
Als im Jahr 2012 wieder ein neues CBA verhandelt werden musste, wollten die Franchises unter anderem die Beteiligung der Spieler an den Ligagewinnen deutlich reduzieren. Weil man keinen Kompromiss fand, sperrten die Teambesitzer ihre Spieler im September aus.
Erst im Januar 2013 schloss man ein neues Abkommen, mit dem sich die Besitzer wieder weitgehend durchsetzen konnten. Bis dahin waren bereits 34 von 82 Hauptrundenspielen ausgefallen.
Titelbild: AFP
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