Suitcase Sillinger: Der Wandervogel schlechthin

Suitcase Sillinger: Der Wandervogel schlechthin

Wenn Mike Sillinger zu einer neuen Mannschaft kam, brauchte er seine Koffer eigentlich gar nicht auszupacken, denn lange blieb er nie an einem Ort. Bis heute ist er der Spieler, der für die meisten NHL-Teams aktiv war. Auch den Rekord für die meisten Trades hält der Stürmer noch immer. Vor 20 Jahren erwischte es ihn sogar zweimal an einem Tag.

Dabei begann Sillingers NHL-Karriere ganz gewöhnlich: Der talentierte Center wurde 1989 von den Detroit Red Wings an insgesamt elfter Position gedraftet und schaffte über deren Farmteam den Sprung in die beste Liga der Welt. Bis 1995 blieb er in Hockeytown – so weit, so normal.

Doch dann nahm seine Odyssee Fahrt auf: Im April wurde Sillinger zu den Mighty Ducks of Anaheim transferiert. Danach dauerte es nur knapp ein Jahr, bis er im März 1996 zu den Vancouver Canucks weitergereicht wurde. Im Februar 1998 folgte ein Trade zu den Philadelphia Flyers, die ihn aber bereits im Dezember desselben Jahres zu den Tampa Bay Lightning schickten. Von dort ging es im März 2000 zu den Florida Panthers und im März 2001 zu den Ottawa Senators. Damit wurde er sechsmal in sieben Jahren getradet.

Nachdem sein Vertrag ausgelaufen war, unterschrieb Sillinger erstmals als Free Agent bei einem neuen Team. Seine Wahl fiel vor der Saison 2001/02 auf die Columbus Blue Jackets.

Zwei Trades an einem Tag

Was am 22. Juli 2003 passierte, war selbst für Sillinger neu: Innerhalb eines Tages wurde er gleich zweimal getradet. Die Dallas Stars holten ihn zunächst, gaben ihn jedoch direkt an die Phoenix Coyotes ab. Auch in Arizona schaffte er kein ganzes Jahr und wurde im März 2004 zu den St. Louis Blues transferiert. Der Trade im Januar 2006 zu den Nashville Predators war dann der zehnte und letzte seiner Laufbahn.

Eine Station sollte in der NHL aber noch folgen: Im Juli 2006 wechselte Sillinger als Free Agent zu den New York Islanders. Im Big Apple beendete er im August 2009 seine Karriere.

Zahlen eines Wandervogels

Insgesamt lief Sillinger für zwölf NHL-Teams auf – einsamer Rekord. Tatsächlich absolvierte er nur mit vier davon eine volle Saison. Dafür spielte er mit acht in den Playoffs – ebenfalls unerreicht. Auch seine zehn Trades stellen den Höchstwert in der Ligageschichte dar. Kein Wunder, dass ihm der Spitzname „Suitcase” gegeben wurde.

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