Von Außenseitern zu Champions: Golden Misfits haben es allen gezeigt
Als die Golden Knights im Juni 2017 ihren ersten Kader zusammenstellten, standen ihnen im Expansion Draft wie üblich nur Spieler zur Verfügung, die von ihren Teams nicht vor einer Auswahl geschützt wurden. Einige Verantwortliche handelten sogar mit dem neuen NHL-Franchise, um bestimmte Profis loszuwerden. In Las Vegas entstand deshalb eine ganz besondere Mentalität. Nun hat ein Teil der sogenannten Golden Misfits den Stanley Cup gewonnen.
Der Finalsieg der Golden Knights über die Florida Panthers hat zahlreiche Ursachen. Eine davon ist jener Expansion Draft vor sechs Jahren. Im Gegenzug für einen Viertrundenpick schickten die Panthers Reilly Smith nach Las Vegas, um sicherzustellen, dass die Golden Knights Jonathan Marchessault auswählen. Der Gewinner dieses Trades ist aus heutiger Sicht klar.
Die beiden Stürmer waren aber nicht die einzigen Neuzugänge, die auf diese Art in die Sin City kamen: Verteidiger Shea Theodore wurde in einem ähnlichen Geschäft von den Anaheim Ducks abgegeben, damit die Golden Knights Clayton Stoner übernahmen. Die Buffalo Sabres sorgten mit einem Sechstrundenpick dafür, dass William Carrier ausgewählt wurde. Auch bei William Karlsson von den Columbus Blue Jackets wurde kräftig um Picks und Spieler gefeilscht.
Kein Wunder also, dass der Eindruck entstand, die neue Mannschaft bestünde hauptsächlich aus verschmähten Außenseitern. Schnell machte der Spitzname „Golden Misfits” die Runde. Die folgende Trotzreaktion führte das junge Franchise in seiner Debütsaison direkt in die Stanley Cup Finals, die allerdings gegen die Washington Capitals verloren gingen.
Golden Misfits starten im fünften Finalspiel
Fünf Jahre später haben es die Golden Knights geschafft. In der Zwischenzeit hat sich natürlich viel verändert, doch sechs der damaligen Golden Misfits gehören noch immer zum Kader. Mit dem Gewinn des Stanley Cups krönten sie eine Entwicklung, die im Juni 2017 ihren Anfang nahm. Dass Marchessault auch noch als Playoff-MVP ausgezeichnet wurde, war das Sahnehäubchen.
Im letzten Finalspiel ehrte Vegas-Headcoach Bruce Cassidy die Golden Misfits, indem er fünf von ihnen starten ließ: Aus Karlsson, Marchessault und Smith bestand die Sturmreihe. Theodore spielte in der Verteidigung wie immer an der Seite von Brayden McNabb, der im Expansion Draft von den Los Angeles Kings gekommen war. Zusammen mit Carrier bildeten sie jahrelang das Rückgrat der Golden Knights. Die Außenseiter von einst sind nun Stanley-Cup-Champions.
Foto: AFP
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