Vor 50 Jahren: Das erste Gigantenduell bei der Summit Series
Vor einem halben Jahrhundert trafen erstmals professionelle Eishockeyspieler aus Kanada und der Sowjetunion aufeinander. Die beiden Großmächte des Sports lieferten sich ein legendäres Duell, das erst in der Schlussminute des achten und letzten Spieles entschieden wurde.
Bei der ersten Summit Series wurde Eishockeygeschichte geschrieben. Zwar waren Kanada und die Sowjetunion schon oft gegeneinander angetreten, doch bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften waren Profis nicht spielberechtigt. Die Sbornaja hatte dieses Verbot mit den sogenannten Staatsamateuren umgangen und war so am Mutterland des Eishockeys vorbeigezogen.
Am 2. September 1972 standen sich dann erstmals zwei Nationalmannschaften gegenüber, die beide auch wirklich aus den besten Spielern ihrer Länder bestanden. Aufgrund dessen gingen die Nordamerikaner als Favorit in das erste Aufeinandertreffen. Schließlich standen ausschließlich NHL-Stars im kanadischen Aufgebot.
Doch die Fans im altehrwürdigen Montreal Forum mussten fassungslos mitansehen, wie ihr Team eine frühe 2:0-Führung aus der Hand gab und eine heftige 3:7-Pleite kassierte. In der Eishockeywelt kam dieses Ergebnis einem Erdbeben gleich.
Kanada gelingt das Comeback
Die Gastgeber hatten damit zwar nur das erste von insgesamt acht vereinbarten Spielen verloren, doch auch danach lief es zunächst nicht viel besser. In den folgenden drei Partien auf kanadischem Boden war die Bilanz ausgeglichen: jeweils ein Sieg und ein Unentschieden.
Die zweite Hälfte der Summit Series fand dann in Moskau statt. Die Sowjetunion gewann auch das erste Spiel im Sportpalast Luschniki und brauchte nur noch einen weiteren Sieg, um das Duell für sich zu entscheiden. Doch die Kanadier kamen zurück und gewannen die nächsten drei Partien. Im finalen Aufeinandertreffen schoss Paul Henderson 34 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer zum Gesamtsieg.
Revolution im internationalen Eishockey
Der Erfolg der Summit Series brachte eine Entwicklung im internationalen Eishockey in Gang: Im Jahr 1974 fand eine zweite Ausgabe statt, die die Sowjetunion für sich entschied. Ab 1976 wurde der prestigeträchtige Canada Cup ausgetragen, der Amateuren und Profis gleichermaßen offenstand. Im selben Jahr wurden Berufsspieler dann auch bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften zugelassen.
Titelbild: Adobestock / Martin
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