Weihnachtsfestspiele in der NHL
Es ist eine bereits in Vergessenheit geratene Tradition: In der NHL wurden jahrzehntelang Spiele an Weihnachten ausgetragen. Ein Team aus dem Big Apple tat sich bei diesen Partien ganz besonders hervor. Als die Liga dann mit der Gepflogenheit brach, konnten sich zwei kalifornische Teams in die Geschichtsbücher eintragen.
Für die meisten Menschen geht es an Weihnachten eher gemütlich zu. Man verteilt Geschenke, besucht Verwandte und in der Regel wird viel zu viel gegessen. Für NHL-Profis war das Weihnachtsfest allerdings lange nicht sonderlich besinnlich. Seit den 1920er Jahren mussten nämlich jedes Jahr einige an den Feiertagen aufs Eis, wenn die traditionellen Weihnachtsspiele der NHL anstanden. Zwischen 1960 und 1967 waren sogar sämtliche Teams der Liga am 25. Dezember im Einsatz. Bei den Spielern waren die Weihnachtsspiele nicht ganz so beliebt, weil es für sie häufig bedeutete, dass sie über die Feiertage unterwegs waren und nur wenig Zeit mit ihrer Familie verbringen konnten.
Das Team, das am besten mit diesen Gegebenheiten klarkam, waren die New York Rangers, denn sie sind das erfolgreichste Weihnachtsteam, obwohl sie häufig auswärts antreten mussten. In insgesamt 38 Spielen an den Weihnachtsfeiertagen konnten sie 25 Siege einfahren. Zwischendurch hatten sie sogar eine Serie von 16 Weihnachtsspielen ohne Niederlage, die erst 1950 mit einer Niederlage gegen die Detroit Red Wings endete. Im Jahr 1966 mussten die Rangers sogar gleich doppelt ran: an Heiligabend bei den Canadiens und am ersten Weihnachtsfeiertag bei den Blackhawks. Sie gewannen tatsächlich beide Spiele, 4:3 in Montreal und 1:0 in Chicago.
Tradition endet in Kalifornien
Erst 1972 wurde mit der Tradition der weihnachtlichen Duelle gebrochen und die Spieler hatten Weihnachten wieder Zeit für sich und ihre Familien. Das letzte Spiel am ersten Weihnachtsfeiertag, der in den USA bekanntermaßen den weihnachtlichen Höhepunkt darstellt, war bereits 1971. Die Los Angeles Kings empfingen die California Golden Seals. Flügelstürmer Stan Gilbertson erzielte beim 3:1-Auswärtssieg seiner Seals kurz vor Schluss einen Treffer ins leere Tor und wurde damit zum allerletzten Torschützen an einem ersten Weihnachtsfeiertag.
Ein Jahr später trafen sich die beiden Teams erneut, diesmal in Oakland und an Heiligabend zum letzten Weihnachtsspiel der NHL-Geschichte. Den Kings gelang hier ein 5:3-Auswärtssieg, bei dem Serge Bernier viermal traf. Das letzte Weihnachtstor zum Endstand erzielte dann aber Kings-Center Juha Widing.
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