WM-Analyse: Zweite Geige im Konzert der Großen
Mit der besten Vorrunde der deutschen WM-Geschichte hat das DEB-Team in Finnland das Minimalziel Viertelfinale erreicht. Die Wiedergutmachung für Olympia ist geglückt und die Turnierbilanz fällt positiv aus. Es bleibt aber auch die Erkenntnis, dass zu den großen Nationen des Sports weiterhin noch einiges fehlt.
In der Gruppenphase begeisterte das DEB-Team vor allem in der Offensive: In den sieben Partien erzielte man 26 Tore – acht davon im starken Powerplay. Der Lohn waren 16 Punkte und der zweite Platz in der Gruppe. So gut hatte noch nie eine deutsche Mannschaft die Vorrunde bei der Weltmeisterschaft abgeschlossen.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass sich nach dem Ausschluss Russlands mit Kanada nur noch eine der sechs großen Eishockeynationen in der deutschen Gruppe A befand. Die anderen vier tummelten sich in der Gruppe B und distanzierten dort die Konkurrenz deutlich.
Enttäuschte Eishockey-Schwellenländer
Trotzdem ließ der Verlauf der Vorrunde aufhorchen: Am letzten Spieltag duellierten sich die Schweiz und Deutschland um den Gruppensieg und belegten am Ende die ersten beiden Plätze vor Kanada. Die Medaillenhoffnungen der aufstrebenden Nationen waren geweckt.
In der Runde der letzten Acht wurden die Eishockey-Schwellenländer dann aber unsanft auf den Boden der Realität zurückgeholt. Deutschland kassierte ein deutliches 1:4 gegen Tschechien. Die offensivstarken Schweizer blieben bei der 0:3-Niederlage gegen die USA sogar ohne eigenen Treffer. Auch die Slowakei schied nach ihrer überraschenden Bronzemedaille bei Olympia diesmal schon im Viertelfinale gegen Finnland aus.
Damit blieben die großen Nationen in der Vorschlussrunde doch wieder unter sich. Im Finale triumphierte dann Finnland über Kanada, Tschechien besiegte die USA im Spiel um den dritten Platz.
Knapp sieben Jahre ist es mittlerweile her, dass der DEB sein Zukunftskonzept „Powerplay 26” vorgestellt hat. Die Fortschritte sind klar ersichtlich, die Erfolge greifbar. Trotzdem muss auch konstatiert werden, dass noch ein weiterer Entwicklungssprung nötig ist, wenn man tatsächlich ab 2026 regelmäßig um Medaillen mitspielen will.
Foto: Red Bull München
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